Hallo liebe Angelfreunde, wie Ihr wisst, waren wir letztes Jahr in Alaska Lachse fischen. Lachse hin oder her, es war schön aber die Meeresfischerei ist dann doch die Art welche wir lieben. Nach langem Überlegen und Suchen fiel dann die Entscheidung auf Costa Rica. Ich hatte mal vor Jahren die Ehre eine Bekanntschaft mit einem Tarpoon zu machen und das in Florida nach einem 45 minütigen Kampf habe ich ihn dann verloren. Ein Tarpoon steckte mir noch in der Nase alsoo alle Ruten und Rollen für Tarpoon vorbereitet. Er lebt auf der karibischen Seite von Costa Rica, an der Grenze zu Nicaragua. Boca Del Toro und Rio Barra Colorado Flusseinmündungen sind Hotspots für Tarpon.
Wir flogen Frankfurt-Paris -Panama-Costa Rica mit der Air France. Der Flug dauerte 18 Std. insgesamt. Es war mein 50. Geburtstag und die Reise sollte etwas besonderes werden , deshalb haben wir Business gebucht. Air France hatte mich soo verärgert, dass ich heute lieber Economy bei einer anderen Airline fliegen würde. Wer mich kennt und unsere anderen Reports gelesen hat, weiß dass ich gerne lobe, aber die sehen keinen Cent mehr von mir! So, nun zurück zum Report.
Costa Rica liegt zwischen Panama und Nicaragua. Im Norden das karibische Meer und im Süden der Pazifik. Die Einheimischen nennen sich Ticos und sind nette und coole Menschen. Hier beginnt der Tag mit „Pura Vida“. Mann sagt auch dass es die Schweiz Mittelamerikas ist. Das Land ist ein Openair Zoo, die Vegetation ist üppig grün. Kaffee und Kakao sowie jede menge Früchte gibt es hier. Dole und Chiquita Bananen kommen aus Costa Rica. Home of the Fruit Company!
Ich habe mir ein Auto für 14 Tage gemietet und habe ca. 2000 km gefahren. Was mir auch sehr gefallen hat, dass in Costa Rica überwiegend Öko Tourismus betrieben wird.
Es gibt eine Haupt Saison und eine Green Saison. Wir waren in der Green Saison da, das heißt, dass man mit Regenschauern rechnen muss, aber dafür leere Strände. Es regnet max.1-2 Std am Tag, dann gibt es wieder Sonne satt.
Ara Papageie fliegen dort rum wie bei uns die Tauben.
Eine Nacht in San Jose in einem Hotel übernachtet und die City erkundet. Was interessant ist, dass der markt „Mercado Publico“ jede Menge einheimische kleine Restaurants oder eher Imbisse hat, wo meistens Mama’s kochen. Das nennen sie“ Sodas“. Nationalessen sind Gallo Pinto Bohnen und Reis.
Für San Jose reicht 1 Tag völlig. Adobe Rent a Car ist dort vor Ort der größte Vermieter. Sie haben uns das Auto zum Hotel gebracht, das Gepäck aufgeladen und los gehts Richtung Karibik.
Unser Ziel ist Tortugero bzw. man kann nur bis La pavona fahren. Die Fahrt dauert ca. 3 Std., weil die Strassen in einem nicht so guten Zustand sind. Unterwegs verkaufen Einheimische „Plantas“ selbstgemachte Bananenchips, lecker!
Überall gibt es Bananen Trails. Ab und an müssen wir anhalten, weil die Bananen die Strasse überqueren.
In La Pavona angekommen Parken wir das Auto auf einem überwachten Parkplatz für 10 Dollar am Tag. Ab hier müssen wir mit der „Coppatracca“, Boote die durch den Jungel bis nach Tortugero fahren weiter. Dies dauert ca. 1,5 Std.
Haltestelle und die Boote von Copatraca.
Tortugero River
In La Pavona hat mich mein Tarpon Angelguide Toni Makaroni abgeholt. Hahaha, der Name kommt von mir, er heisst Toni Grandos, die anderen Nachnamen konnte ich mir nicht merken. Toni ist ein Einheimischer aus Tortugero, ein junger verrückter Kerl. Es gib in Tortugero keinen Bankautomaten und auch keine Bank. Zu weit sind die Wege für ein Geldtransport sagten sie mir, Cash ist angesagt! Alternativ kann man mit der Nature Air nach Tortugero fliegen. Da wir etwas von der Landschaft sehen wollten haben wir uns für das Auto entschieden.
Jede Menge Kaimane leben hier.
Das ist Tortugero Downtown 🙂 Hier leben 1600 Menschen überwiegend aus Kolumbien, Jamaika, Nicaragua und Costa Rica. Sie sind etwas dunkelhäutiger als im übrigen Costa Rica.
Tortugero heisst übersetzt Schildkrötenjäger ,was heute natürlich verboten ist. Sie kommen um Eier zu legen, nachts dürfen sie nur mit einem guide den Strand betreten. Rauchen, telefonieren, Taschenlampen sind verboten. Die Schildkröten werden von der Polizei überwacht, weil Einheimische von Limon mit Schnellbooten kommen und die Eier Klauen. Später werden die Eier in Discos mit Wodka gemischt und als naturelle Potenzmittel verkauft. Das Stück für 3 Dollar. Nein danke!
Einquartiert haben wir uns im Hotel Miss Miriam. In Tortugero git es genug Hotels, die Preise liegen zwischen 50-100 Dollar inkl. Frühstück. Luxus Lodges gibt es auch jede Menge. Zu Besuch waren wir bei der Tucan & Tarpon Lodge für Urlauber, welche alles vom Buffet mögen. Wir möchten lieber einheimisch essen und trinken.
Typisches Soda in Tortugero.
Gallo Pinto mit Kochbananen und Fisch, dazu Imperial Bier für Kleingeld.
Das ist mein Super, Mega, nur ich hab Ahnung vom fischen Angelguide Toni. Ein sehr netter junger einheimischer Kerl, der vorm Autofahren Angst hat!
Tonis Papa, der behauptet dass sein Sohn keine Ahnung vom fischen hat. Er sei viel besser.
Abends fangen Toni und ich kleine Snook Fische als Köder für Tarpon. Zu dieser Jahreszeit frisst der Tarpoon überwiegend Schildkröten Babys und hält sich im Brackwasser auf. Wir verabreden uns für morgen um 5 in der früh, bevor ich mich schlafen lege verjage ich noch ein paar Waschbären die in der Mülltonne rum kramen und Krach machen.
Pünktlich kommt Toni und wir Fahren den Tortugero River zur Flusseinmündung, dann weiter Richtung Rio Barra Colorado. Nach etwa einer Stunde habe ich einen Tarpoon gehakt der sofort aus dem Wasser springt und mein Herz bleibt stehen…ich hab ihn verloren ..was für ein Riese die sind hier etwas grösser als was ich in Florida gesehen habe.Natürlich ärgere ich mich.
Rute:Shimano Ocea Bluefin Hard Bait 250 – Rolle:Shimano Stella 8000 Schnur Daiwa J Brait x8 80 lbs Owner Circle Hooks 7/0 8/0 -100 lbs Youzuri Leader Fluocarbon.
Toni versucht mich zu trösten und sagt dass es normal sei. 50% ist ein gutes Fangergebnis. Der Tarpoon hat ein sehr hartes, knochiges Maul , da muss der Haken schon gut sitzen, sonst fisch weg! Zumal er lieber in der Luft ist als im Wasser.
Zweiter Versuch. Ich hab die Schnur in der Hand, Bremsbügel ist offen und ich singe jedes Indianergebet was ich kenne. Eine Chance will ich noch, überall springen kleine Fische.Der Tarpoon ist am jagen, nur meinen Köder muss er sehen.
Plötzlich zieht etwas an der Schnur ziemlich zart. Er zieht und zieht , ich gebe ihm Schnur, mache dann den Bügel zu und drehe die Schnur stramm. Haken sitzt und wieder springt ein Tarpoon aus dem Wasser …Jetzt hab ich dich, Toni schreit Yesssss! Fish Onnnn!
Der Motor vom Boot ist aus ,Toni paddelt das Boot immer wieder in Position. Die Fische haben eine irre Kraft, immer wieder springt er und eine Stunde lang verlangt er mir alles ab.
Ein 160 Lbs schwerer Tarpoon legt sich neben das Boot. Wir lösen den Circelhook und unser Freund darf weiter schwimmen. Jubel und Freudenschreie, Toni umarmt mich und ich bin Happy.
Tarpoon: Megalops Atlanticus wurde von der IGFA als erster Gamefish betitelt. 160 Kilo ist der Größte der je mit einer Angel gefangen wurde. Das Fleisch ist wertlos und sehr grätig , Einheimische machen eine Art Frikadelle aus seinem Fleisch. Meistens wird er wieder freigelassen. Im Brackwasser streckt er seinen Kopf heraus und kann nach Luft schnappen.
Monate Jannuar, Februar, März schwimmt er auch im Tortugero River hinein, dann kann man ihn auch im Fluss fangen. Ist der Tarpoon am haken und schwimmt gegen die Strömung, dann hat man eine Chance, wenn er mit der Strömung flüchtet, dann keine Chance. Für Süsswasser Angler die mal hier angeln wollen gibt es im Fluss noch Blue Gill Snaper, Rainbowbass und Garrfish.
Tucane sind leider sehr scheue Tiere, hoch oben in den Baumkronen sitzen sie meistens.
Wie ich schon sagte, Openair Zoo. Das Beste was ich bis jetzt an Tieren in der Natur gesehen habe, wunderschöne Exoten, am Strand laufen Leguane und Waschbären rum.
Am zweiten Tag treffen wir uns wider morgens um 5 Uhr. Dieses mal fahren wir bis Bocca del Toro und warten an der Flusseinmündung. Vögel verraten uns wo der Fisch raubt. Es ist 35 bis 60 ft tief.
Und 5 Min später habe ich wieder einen. Immer wieder springt er aus dem Wasser.
Er macht seinen Namen als Silverking alle Ehre, dieses mal dauert es 58 Min.
Da ist er, mein Tarpoon Rekord. 200 Lbs, schnell ein Paar Fotos und ab in sein Element zurück.
Yeahhh was für ein Gefühl, deswegen bin ich her gekommen.
Wir verabschieden uns von Toni und Tortugero und fahren richtung Pazifik. Unterwegs verkaufen sie „Momon“, riesen Lychies die zuckersüss schmecken. Unbedingt anhalten und kaufen, 2000 Kolones für 3 Kilo.
Home of mango and ananas
Kaffee break unterwegs, einfach genial!
In die Touristen Hochburg Jaco gefahren , oh mein Gott hier toben sich die Amerikaner aus, Abschlussparties, Alkohol und Sex Hochburg, Casinos und jede menge Amerikanischer Kapitäne die für tausende von Dollar mit dir zum Fischen fahren. Immer sagen sie, sie brauchen noch einen Dritten oder Vierten der mitfährt, angeblich ist das billiger. Verkaufs Trick! 10 Km ausserhalb von Jaco übernachten wir in einem schönen Hotel und bleiben auch drei Tage.
Club del Mar, Ausblick vom Balkon.
Ein Kellner erzählt mir, dass sein Onkel Fischer sei. Die Ortschaft „Estrillos Oeste“ kleines verträumtes Dorf am Meer. Schnell finde ich „Maino“ und wir verabreden uns am nächsten Morgen zum poppern.
Seine kleine Panga reicht völlig zum fischen. Das Riff in der Höhe von playa Behuco werde ich so schnell nicht vergessen. Fast jeder wurf ein Fisch. Sierra Macrells, Ohorons ( Big Eye jack) und Pargos haben wir gefangen einen riesen Cubera und Rooster hab ich leider verloren.
Maino ist ein cooler Typ, er kann weder Englisch noch irgend eine andere Sprache außer Espanol und meine Spanischkünste sind sehr eingeschränkt, aber die Fischersprache ist kein Problem.
Youzuri Popper, Siera Macrell Killer.
Abends bringt das auch spass alleine am Strand, Top!
Wir sind bis Cabo Matapalo hinter Port Jimenez gefahren ,Jurassic Park wurde auf Coco Island gedreht. Jetzt weiss ich warum, üppige grüne Natur, genial!
Überall laufen solche Freunde rum. Bei Waschbären sollte man aufpassen, sie flüchten manchmal mit ihren Wertsachen, neugierige Tiere!
Coffee Berries.
Manuel Antonio Nationalpark und Quepos haben wir auch besucht, aber sind genau so schnell wieder weg gefahren. Trubel Trubel Trubel das brauche ich im Urlaub nicht.
Zum Abschluss waren wir in Alajuella, zwar heißt der Flughafen in Costa Rica San Jose aber er ist in Alajuella, daher die ideale Stadt zum an- und abreisen. Außerdem ist sie viel schöner. Einen Kaffee Plantagen Besuch haben wir auch gemacht und waren bei Kaffee Doka
Das war unser Costa Rica Urlaub. Wunderschönes Land mit freundlichen Ticos. Ich habe noch nie so tolle leckere Früchte gegessen aber um eine kulinarische Gaumenreise zu machen sollten sie nicht nach Costa Rica fahren. Die Preise der Touristen Orte wie Jaco, Quepos, Manuel Antonio usw. sind leider durch starken Tourismuss der Amerikaner vollig überteuert. Der Kaffee ist weltklasse. So, das wars, bis zum Nächsten mal Tschüss
Team-T
Timo